Sachsens Wissenschaftsministerin: Genossenschaftsprinzip stellt hohe Ansprüche an Staat und Zivilgesellschaft

Leipzig, 24. März 2017 (geno). „Soziale, kulturelle und wirtschaftliche Teilhabe und Werte wie Solidarität, Ehrlichkeit und Verantwortung bilden den Rahmen für diese Form gesellschaftlicher Selbstorganisation, die krisenfest zu sein scheint und auch modellbildend in ärmere Weltregionen abstrahlt“. Das erklärte am Freitag Sachsens Wissenschaftsministerin, Eva-Maria Stange, in einem Grußwort für die Podiumsdiskussion über Genossenschaften auf der Leipziger Buchmesse. Es stehe der Bundesrepublik Deutschland gut zu Gesicht, dass sie auf der Ebene von Staat und Zivilgesellschaft dieses Modell als kulturellen Wert begreift. Dadurch werde unterstrichen, welche Bedeutung sie der Teilhabegerechtigkeit für alle gesellschaftlichen Schichten und dem solidarischen Handeln sowohl im eigenen Land wie international beimessen.

Zu den Einführungsreferaten des Veranstaltung gehörte das von Prof. Markus Hanisch, der seine Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom zum Thema kooperatives Handeln und Wirtschaften erläuterte. Ihre Langzeituntersuchungen zu Unternehmen währten 40 Jahre. Es wurden acht klare Spielregeln extrahiert, die für ein kooperatives Unternehmen maßgeblich und lebenserhaltend sind. So muss es klar definierte Grenzen geben und es darf keine Trittbrettfahrer geben. Mitbestimmung ist ein ganz besonders empfindliches Kriterium, aber mit entscheidend. Politische Einflussnahme durch Fördermittel mache korrumpierbar.

Dietmar Berger, ehemaliger Präsident des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes, beschrieb die konkreten Schritte seit dem Juni 2013, mit denen die „Genossenschaftsidee“ als deutsches Projekt im November vergangenen Jahres auf die UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes gekommen ist. Die Führungsspitze der genossenschaftlich organisierten Schweizer Wochen-Zeitung „Zeit-Fragen“Präsident Jean-Paul Vuilleumier und Chefredakteurin Eva-Maria Föllmer-Müller, schilderten die ganz speziellen Eigenschaften des eigenössischen Milieus. ++ (ku/mgn/24.03.17 – 060)

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