Chemnitz/Delitzsch, 11. Mai 2016 (geno). „Die Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft hat nicht einmal das Kreuz, meine Amtsniederlegung zu vermelden; nur wer unter ‚Vorstand und Kuratorium‘ nachliest, wird, wenn er Insider ist, merken, dass ich nicht mehr im Vorstand bin.“ Enttäuscht wendet sich der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, Dietmar Berger, der die Gründung der in Delitzsch ansässigen Gesellschaft in die Wege geleitet hatte und 18 Jahre lang ihr Chef war, an die Öffentlichkeit. Am Vorabend des diesjährigen Delitzscher Gesprächs im April war er überraschend zurückgetreten.
Zur Erläuterung seiner Entscheidung fügt Berger eine umfangreiche persönliche Erklärung an, aus der mehr oder minder klar über Jahre bestehende Missverständnisse, Vorbehalte und interne Auseinandersetzungen herauszulesen sind. Zunächst sei es beim Weiterbetrieb des Genossenschaftsmuseums als Gedenkstätte des deutschen Genossenschaftswesens um die Bewahrung, Pflege und Weiterentwicklung des Erbes von Hermann Schulze-Delitzsch, eines der beiden Genossenschafts-Pioniere in Deutschland, gegangen. Er habe schon 1998 erstmals festgestellt, „dass Schulze-Delitzsch auch zu den Ostdeutschen gezählt wurde.“ Der damalige Präsident des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV) und des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) habe ihm ausgerichtet, die Finger von der Gründung des Fördervereins zu lassen. Letztlich beschreibt Berger seinen Verzicht auf den Vorsitz der Gesellschaft mit einer Art Vertreibung aus dem Amt. Seinem Nachfolger, Dr. Axel Viehweger, empfahl er, sich gegen die Vereinnahmung der Gesellschaft durch Dritte kräftig zur Wehr zu setzen. ++ (pr/mgn/11.05.16 – 111)
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