Berlin, 15. März 2016 (geno) LPG-Umwandlungen . Bei den Umwandlungen der nach dem Ende der DDR in marktwirtschaftlich operierende Unternehmen wurden die Bauern als Mitglieder massenweise von ihren Vorständen betrogen. Wie in der Ausstrahlung des Dokumentarfilmes „SoKo Deutsche Einheit“ von Andreas Wolter in der Nacht vom Montag zum Dienstag verdeutlicht wird, wurden die Genossenschaftsmitglieder um große Teile ihres Vermögens gebracht. Heinz Jankowiak, Direktor der Zentralen Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität (ZERV) in den Jahren 1997/98 sagt in dem Film, dass sich zu diesen Eigentums-Raubzügen Ganoven aus dem Westen mit Ganoven aus dem Osten zusammengetan hatten. Die Vorstände der rund 3.000 ostdeutschen LPG haben die Bauern als Mitglieder mit billigsten Entschädigungen abgespeist und sich deren Mitgliedschaft entledigt. ZERV-Kommissariatsleiter Helmut Mitze berichtet von Razzien, die in LPG Sachsen-Anhalts stattgefunden haben, um die Machenschaften offenzulegen. ++ (lp/mgn/15.03.16 -072)
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Kommentar: Anscheinend haben die ehrenwerten Vorstände schnell gelernt. Auch in Westdeutschland werden Genossenschaftsmitglieder regelmäßig von ihren Vorständen ausgeplündert und betrogen. Dies betrifft vor allem die anhaltende Fusionswelle im Bereich der Volks- und Raiffeisenbanken, bei denen regelmäßig Millionenvermögen ohne Kenntnis der Mitglieder „sozialistisch umgelagert“ werden. Auch überzogene Vorstandsgehälter bei den Bank- und Wohnungsgenossenschaften zeugen nicht unbedingt von genossenschaftlicher Vergütungssolidarität. Kommentar: Gerald Wiegner igenos e.V. Interessengemeinschaft der Genossenschaftsmitglieder.